01.08.2008 Anreise nach Calgary Km Stand 0 Km 11:00 Mittags, endlich ist es soweit. Wir starten in Regensburg und fahren zum Flughafen nach München. 15:40 geht der Flug und wir müssen bis 12:40 bei der kanadischen Fluggesellschaft "airtransat" eingechecken. Der Flug dauert ewig, das Essen ist schlecht (es gibt indisches Hühnchenfleisch mit Reis) und die gezeigten Filme sind langweilig. Aber die sensationelle Aussicht aus dem Flugzeug auf die Eislandschaft von Grönland und Nordkanada entschädigt alles. 17:30, wir landen in Calgary. Die Passagiere, die nach Vancouver wollen müssen jetzt noch 1 Stunde im Flugzeug am Boden bleiben und anschließend noch nach Vancouver fliegen. Wir sind froh, dass für uns der Flug hier endet. Passkontrolle, Zoll und Gepäck alles kein Problem. Auch der Transfer zum Hotel klappt, nachdem ich durch Fragen gelernt habe wie es geht. Am Flughafen gibt es eine Haltestelle für die Hotelbusse und ein öffentliches Telefon mit einer Nummernliste für die Hotels. Anrufen, sagen dass man wartet und 10 min später fährt der Hotelbus vor. Wir sind die erste Nacht im Hotel "Travelodge Calgary International Airport".  Am Abend gehen wir noch eine Runde spazieren und essen eine "Kleinigkeit" bei Mc Donalds. Auf dem Weg dahin kommen wir an einem Lastwagenparkplatz vorbei und bestaunen die Kanadischen Monster Lastwagen. Wir lernen schnell, hier ist alles größer und dicker: die Lastwagen und Autos, die Hamburger und natürlich auch die Menschen.   02.08.2008 Empfang unseres Truckcampers und Fahrt nach Banff  Km- Stand: 190 Km 7:45 werden wir mit einem Fraserway Bus beim Hotel abgeholt und zur Station von Fraserway im Norden von Calgary gefahren. Das Personal bei Fraserway spricht deutsch, dies erleichtert die ganze Sache ungemein. Nachdem wir die Papiersachen fertiggemacht haben und uns noch eine zusätzliche Windschutzscheibenversicherung für 100 $ haben aufschwätzen lassen, bekommen wir auch in deutsch eine ausführliche Einweisung in unseren Truck Camper TC10. Er ist größer, wie ich dachte. Aber wie schon gesagt hier ist alles größer. Wir bekommen einen 300 PS starken Super Duty Ford F350. Man bekommt ein bißchen Angst wenn man davor steht. Die Einweisung dauert ca. eine Stunde, dann geht es los. Zuerst müssen wir die grundlegenden Dinge einkaufen. Wir fahren zu "Wal Mart" und kaufen für 180 $ die nötigsten Lebensmittel für die nächsten Tage. Auch der Besuch eines Kanadischen Supermarktes ist für uns ein Kulturschock. Monsterpackungen, Riesenauswahl,  freundliches Personal und am Ende wird das Eingekaufte auch noch in Tüten verpackt. Nun können wir endlich richtig starten und nehmen Kurs auf die Rocky Mountains. Über die Straße 567 und 1A erreichen wir nach ca. 130 Km Banff, ein Touristenort mit viel Trubel. Bis dahin fährt man durch die Prärielandschaft. Am Eingang des Banff Nationalparks kaufen wir für 136 $ einen Jahrespaß für alle kanadischen Nationalparks. Das ist günstiger wie Einzeltickets. Die Landschaft ist Grandios, Berge, blaue Seen und urige Wälder. Nur der dreispurige Highway passt nicht ins Bild. Wir fahren in das Zentrum von Banff und schlendern noch ein bisschen durch die Geschäftsstraßen. Mitten in der Stadt steht mit einem Mal eine Hirschkuh auf der Straße und frist an einer Hecke. Am späten Nachmittag fahren wir noch zum Lake Minnewanka und machen Bekanntschaft mit den Kanadischen Bergschafen, die dort an der Straße rumlaufen. auch hier wieder geniale Landschaft: der blaue See mit den gewaltigen Bergmassiv im Hintergrund. Die Campingplatzsuche gestaltet sich etwas schwierig. Nachdem zwei Plätze schon wegen Überfüllung geschlossen waren, finden wir einen einfachen so genannten "Overflow Campinground" von der Parkverwaltung. 11 $ die Nacht ist für diesen einfachen Platz ist OK. Es gibt nur ein Plumpsklo und Müllcontainer. Sonst nichts. Wir räumen unsere Taschen aus und verstauen die Sachen in den zahlreichen Schränken und Fächern in unserem kleinen Wohnmobil. Beim Versuch die Abflussleitung für das Waschbecken anzuschließen stelle ich fest das geht gar nicht. Der Anschluss liegt genau über der Seitenwand des Pickup’s. D.h., wenn die Dreckbrühe aus dem Waschbecken nicht immer über den Lack des Trucks laufen soll müssen wir wie beim Zelten in unserer Faltschüssel abwaschen. Beim Einräumen der Schränke fällt mir eine Schranktür aus der Hand und fällt auf den Feuerlöscher mit dem Resultat, dass der Feuerlöscher nun keine Abdeckung mehr hat. Ist ein klarer Konstruktionsfehler,  wie so manche andere Sache, die im Truckcamper nicht wirklich überlegt ist. Wir finden z.B. keinen Platz für den Tisch in der Nacht, wenn die Sitzgruppe zum Bett umgebaut wird. Der Tisch steht mitten im Raum und ist im Weg. Am Abend gibt es noch Spagetti mit Tomatensoße und danach geht es in die Koje. 3.8.2008 Banff- und Jasper- Nationalpark Km- Stand: 524 Km 7:00 stehen wir auf. Die Nacht war richtig kalt, ich schätze sogar Temperaturen unter Null. Zum Frühstück nehmen wir die Heizung in Betrieb. Innerhalb von 10 min ist der Camper warm und wir können entspannt frühstücken. Wir fahren über die reizvolle "Bow Valley Parkway" - Straße nach Lake Louise. Wir machen einen Stopp am Johnston Canyon. Der Johnston Canyon Trail ist ein Wanderweg durch den Canyon, teilweise sind aus Beton die Wege an die senkrechten Wände des Canyons gebaut, damit er begehbar wird. Am Ende gibt es zwei Wasserfälle zu sehen. Direkt am Wanderweg sehen wir die ersten Streifenhörnchen. Die putzigen Tierchen sind überall und haben scheinbar keine Scheu vor Menschen. Auf der weiteren Strecke nach Lake Louise gibt es noch zahlreiche Aussichtspunkte an denen man anhalten kann und die grandiose Bergwelt bewundern kann. Das Highlight in Lake Louise ist der gleichnamige See, den man über eine Zubringerstraße von Lake Louise Village aus erreicht. Lake Louise Village ist nur eine kleine Häusergruppe mit Geschäften für die Touris und einer Tankstelle. Bei dem See gibt es einen gewaltigen Parkplatz für mehrere hundert Autos. Dies zeigt schon was hier los ist. Hunderte Touristen strömen zum See und machen Fotos. Der See mit der gewaltigen Bergkulisse ist auch ein absolutes Highlight. Türkis farbiges Wasser und Berge mit Gletschern. Direkt am See steht ein monströses Hotel, was die ganze Atmosphäre zerstört. Den Japanern gefällt es scheinbar, denn sie machen Fotos mit dem bescheuerten Hotel im Hintergrund. Am Seeufer sehen wir wieder viele Streifenhörnchen, die bis auf einen Meter an uns ran kommen. Zurück in Lake Louise Village tanken wir das erste Mal. Der Truck hat einen gigantischen Verbrauch. Da ich mir nicht sicher bin ob der Tank bei der Fahrzeugübergabe wirklich voll war warte ich mit der Verbrauchsberechnung bis zum nächsten Tankstopp. Aber ich denke der Truck verbraucht mehr wie die vom Vermieter erwähnten 17 Liter/100Km. Wir fahren weiter Richtung Norden auf der "Icefields Parkway" -Straße. Der Name ist Programm. Wir sehen gewaltige Berge mit Gletschern, endlosen Wäldern und immer wieder türkis blaue Seen und Flüsse. Links und rechts der Straße nur Wildnis, keine abzweigenden Straßen oder Forstwege, nichts, nur der Highway schlängelt sich durch die Wildnis. Wir sind schwer beeindruckt. Auf der Strecke sehen wir dann noch auf einer Straßenbrücke ein riesiges Seeadlernest und unweit auf einem Baum am Fluss den Seeadler mit seinem weißen Kopf. Nach dem Sunwapta Pass (2035 m) erreichen wir das Columbia Icefied, die größte Ansammlung von Gletschern und Schnee in den Rocky Mountains. Hier gibt es die Möglichkeit auf die Gletscherzunge des Athabasca Glacier zu laufen. Es ist schon beeindruckend, dass man mit dem Auto fast bis zur Gletscherzunge fahren kann und nur eine halbe Stunde laufen muss um mitten auf dem Gletscher zu stehen. Für die Touristen wird auch eine Fahrt mit riesigen Gletscher- tauglichen Bussen auf die Gletscher angeboten. Am Fuße des Gletschers ist mit Jahreszahlen markiert, wie sich der Gletscher in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Wenn man das so sieht macht man sich gleich Gedanken über den gewaltigen Verbrauch und damit verbundenen CO2 Ausstoß unseres Trucks. Weiter geht es immer am Athabasca River entlang in Richtung Jasper. Einen kurzen Stopp machen wir noch an den "Bubbling Springs", einer tatsächlich blubbernden Quelle direkt an der Straße und an den Athabasca Falls, einen gewaltigen Wasserfall des Athabasca Rivers. Aber auch hier ist alles für den Standard Touristen aufbereitet und ausgebaut. 18:30 erreichen wir unseren Wunschcampingplatz "Whistlers Campground". Wir erfahren, dass alle Campingplätze in Jasper wegen eines langen Wochenendes in Kanada ausgebucht sind und nur der "Overflow Camping" am Snaring River noch Platz bietet. Das war es mit der warmen Dusche, der E-Mail nach Hause und dem Lagerfeuer. Dafür ist er billig. Wir zahlen wieder nur 10,80 $. Mehr Fotos 4.8.2008 Jasper Nationalpark und Fahrt nach Valemount Km- Stand: 773 Km Wir stehen wie immer sehr früh auf und beschließen ohne Frühstück loszufahren. Vielleicht sieht man in den Morgenstunden eher die wilden Tiere Kanadas. Da wir seit zwei Tagen keine Dusche gesehen haben und der Snaring River Campground auch keine bietet beschließen wir kurzer Hand in einer der warmen Quellen Kanadas ein Bad zu nehmen. Die Quelle "Mietle Hot Springs" liegt ca. 60 Km nordöstlich von Jasper und ist die heißeste Quelle Kanadas. Das Quellwasser hat eine Temperatur von 58 Grad und wird für die Badegäste auf 38 Grad runter gekühlt. Auf der Fahrt zur Quelle sehen wir gigantische Landschaft in der Morgensonne. Die Berge spiegeln sich in den stillen Seen und Nebel steigt auf. Nur die Bären schlafen noch oder sitzen, wie wir vermuten, 30 m im Wald und lachen sich über die bescheuerten Touristen kaputt. Wir erreichen die Quelle 9:00 und sitzen wenige Minuten später im 42 Grad und nach Schwefel riechendem Wasser. Der Spaß kostet 16 $, aber das ist es wert.  Zurück in Jasper wird wieder getankt. Unser Truck hat einen Verbrauch von 20 L / 100 Km und das bei schonender Fahrweise ( 90...110 Km/h). An der Tankstelle füllen wir auch gleich unseren Wassertank voll und machen das erste Mal "Dumping". D.h. wir entleeren den Black Water Tank. Nun bummeln wir noch ein bisschen durch die Touristenmeile  von Jasper. Es wechseln sich immer Bergsportläden mit Souvenirläden und Restaurants ab. Aber es ist nicht so krass wie in Banff. Mittag essen wir in einem Chinarestaurant. Im Supermarkt kaufen wir eine große Lachsforelle. Danach geht es weiter in Richtung Westen und wir überschreiten die Grenze nach British Columbia und damit eine Zeitzone. Die Uhr muss eine Stunde zurück gestellt werden. Am Straßenrand entdecken wir  den ersten Schwarzbär. Aber bevor ich den Foto zur Hand habe trollt sich der Bär gemütlich in den Wald, so dass ich ihn nur von hinten fotografieren kann. Nördlich von Valemount übernachten wir das erste Mal auf einem privaten Campingplatz, der an einen Golfplatz angeschlossen ist. Während der Fisch im Lagerfeuer bruzelt, spielen wir für 5$ eine Runde Golf. Dabei vergessen wir den Fisch im Feuer, der mittlerweile total verkohlt ist. 5.8.2008 Fahrt von Valemount nach Clear Water Km- Stand: 1007 Km Wir fahren ab in Richtung Süden. In Albreda machen wir einen kurzen Stopp am Informationszentrum und kaufen für 52 $ einen Angelschein für ganz Britisch Columbia für 8 Tage. Dazu bekommen wir ein Handbuch, in dem genau erklärt ist, welchen Fisch man wann wo angeln darf, wie groß er mindestens sein muß und wie viele Fische man am Tag angeln darf. Ich glaube nichts ist in Kanada so komplex wie das Angeln. In Blue River sehen wir zufällig, daß hier River Safaris auf dem Thompson River und dem Mud Lake angeboten werden. Kurzerhand fahren wir hin und buchen eine Riversafari. Der Spaß kostet für uns drei 200$ und nach einer kurzen Wartezeit geht es auch schon los. Unser Neuseeländischer Guide fährt uns mit einem Motorboot flußaufwärts und nach wenigen Minuten können wir Seeadler beobachten. Und auch die Schwarzbären lassen nicht lange auf sich warten. wir sehen insgesamt 5 Schwarzbären am Ufer, darunter auch ein Jungen Bär, der aus Angst vor einem großen Bären auf einen Baum geklettert ist. Es ist das Highlight des Tages und wir sind alle begeistert. Zum Abschluß der River Safari fährt uns der Guide mit einer rasanten Fahrt durch den Fluß mit steilen Kurven um das Treibholz und um die Untiefen im Fluß zu einem Wasserfall am Flußufer. Hier steigen wir aus und laufen 100 m in den urigen Wald hinein. Wir sehen zum ersten mal den kanadischen Urwald. Riesige vermoste Bäume, Dickicht und dazu der rauschende Wasserfall. Auch das ist ein Highlight. Zurück auf dem Highway, knurrt der Magen und wir halten an einem kanadischen Restaurant mit der Werbung "Selfmade Burger". Das Restaurant versprüht "American Feeling". Angekommen in dem Ort Clearwater wird als erstes der Tank wieder befüllt. Der Diesel ist hier viel teurer als an den vorherigen Tankstellen. Nach einen Einkauf im Supermarkt geht es auf eine privaten Campingplatz in Clearwater. Für 32 $ die Nacht ist einiges geboten, wie Minigolf und ein gepflegter Pool. Zum Abendbrot gibt es wieder einen Fisch aus dem Lagerfeuer. Diesmal wird er richtig gut. Zum Nachtisch noch ein Stockbrot und dann geht es zum Schlafen in den Camper. 6.8.2008 Wells Gray Nationalpark, Lake Clearwater Km- Stand: 1102 Km Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir in den Wells Gray Nationalpark. Hier gibt es nur eine Straße, die anfangs asphaltiert und die letzten 25 Km eine Schotterpiste ist. Die Straße endet am Lake Clearwater. Hier am Lake Clearwater werden wir die nächste Nacht verbringen. Aber zuvor gibt es noch einiges anzusehen und zu erleben. Auf der ganzen Strecke gibt es immer wieder View Points auf die Landschaft und den Clearwater River. Am Ufer entdecken wir auch frische Bärenspuren von einem kleinen Bären. Auf halber Strecke gibt es eine 4 Km Stichstraße zu einem Aussichtsturm. Hier wird einem so richtig bewusst um was für Dimensionen es sich hier handelt. Wald, Berge, Wald, Seen, Wald soweit das Auge blickt. Der Wells Gray Nationalpark gilt in Kanadas Westen als der wildeste und unberührteste Park. Nach ca. 30 Km erreichen wir das Highlight des Parks, die Helmcken Wasserfälle. Der Wasserfall ist 140 m hoch und damit mehr als doppelt so hoch wie die Niagarafälle. Das ist natürlich wieder ein Touristenspektakel, aber es hält sich in Grenzen, da es hier keinen Durchgangsverkehr gibt. Der Rest der Straße bis zum See ist eine sehr gute Schotterpiste, auf der man auch gute 60 Kmh fahren kann. wir machen noch einen Halt an der Ray Farm. Man läuft ca. 1 Km in den Wald und kommt zu zwei verfallenen Hütten mitten in der Wildnis. Hier haben also die ersten Siedler dieser Gegend gelebt. Ich frage mich, wieso sie gerade hier mitten im Busch ihr Haus gebaut haben. Es gibt keinen Fluß, keinen See und auch keine Wiesen in unmittelbarer Nähe. Am See angekommen, sichern wir uns erstmal einen schönen Stellplatz auf dem Campingplatz (15$ + 6$ Feuerholz). Auf dem Campingplatz taucht mit einem mal ein großer Rehbock oder ein junger Hirschbulle auf und läuft seelenruhig zwischen den Wohnwagen umher und frisst. Für den Rest des Tages mieten wir uns dann ein Kanu in der Kanustation direkt am Campingplatz. Sonst gibt es übrigens hier keine weiteren Gebäude und Einrichtungen. Der Name des Sees "Clearwater" ist Programm. das Wasser ist so klar, daß man mehrere Meter auf den Grund des Sees schauen kann. Für Kanuwanderer gibt es entlang des Ufers in regelmäßigen abständen Campingplätze natürlich ohne jeglichen Komfort. Nur die obligatorischen Holz- Tischgruppen stehen da. Nach einer Stunde gehen wir an Land und angeln ein bisschen am Ufer. Den Bärenspray packe ich sicherheitshalber ein. Man kann ja nie wissen. Gegen 17:30 sind wir wieder zurück am Campingplatz, ohne Fisch. Aber wir waren so schlau und haben vorher im Supermarkt einen gefrorenen Lachs gekauft. Dieser kommt jetzt auf das Feuer und er wird köstlich. Der Campingplatz ist der schönste, den wir bisher hatten. Er ist einfach, ohne Komfort und ohne Anschlüsse für unseren Camper, aber er ist direkt am See bzw. Fluß gelegen. Man campt unter riesigen Bäumen und hört das Rauschen des Flußes. Jeder Stellplatz hat wie auf jeden Campingplatz in Kanada eine Feuerstelle und eine Holzsitzgruppe. Auch auf diesem Campingplatz wird wieder klar, daß amerikanisch / kanadisches Campen nichts mit dem zu tun hat, was wir aus Europa kennen. Überall auf dem Campingplatz stehen riesige Pickups mit riesigen Wohnanhängern oder Aufbauten, überall surren die Stromaggregate für die Energieversorgung der "fahrenden Häuser". Am Abend sieht man überall die Lagerfeuer und die Kanadier / Amerikaner starten ihre riesigen Gasgrills. Zumindest versteht man nun, warum campende Kanadier einen Pickup brauchen. Einige haben sogar ein zusätzliches Dieselfass mit Zapfschlauch dabei, damit sie länger unabhängig von Tankstellen und Zivilisation sein können. Am Abend sitzen wir noch am Feuer bis es ausgeht. Es ist erstaunlich welche Geräusche man hier mitten im Wald wahrnimmt, wenn es dunkel ist. Man hat den Eindruck der Busch erwacht. 7.8.2008 Fahrt von Clearwater nach Lillooet Km- Stand: 1474 Km Heute kommen wir erst spät weg. Ca. 11:00 starten wir am Lake Clearwater in Richtung Süden. Es ist ein "Fahrtag". Wir wollen möglichst weit in Richtung Whistler kommen. Ab Louis Creek verändert sind die Landschaft in eine ausgetrocknete verbrannte hügelige Weidelandschaft. Teilweise sieht man große Flächen von verbrannten Wäldern, in denen nur noch vereinzelt verkohlte Bäume stehen. Es ist unerträglich heiß (34 Grad) und man bekommt immer einen Hitzeschock, wenn man das klimatisierte Auto verlässt. Weiter geht es entlang dem Thompson River nach Kamloops, einer relativ großen Stadt, in der wir nur zum Mittagessen einen Stopp machen. Von Kamloops geht es weiter nach Westen entlang des Lake Kamloops. Die Landschaft ist nun so wie man sie aus Western Filmen kennt. Grasflächen mit flachen Sträuchern und am Boden kleine Kakteen, dazwischen nackte Felsen und hin und wieder eine Farm oder kleine Häuseransiedlungen. Wir fragen uns, wie es die Leute in dieser verlassenen Gegend aushalten. Hier gibt es, wenn überhaupt nur kleine Siedlungen. Meist stehen die Farmen weit auseinander in der Landschaft. Auch sehen wir nun die im Reiseführer angekündigten riesigen Holztransporter und Sägewerke an der Straße. In Savona machen wir einen Tankstopp. Die Tankstelle ist in den Händen zweier gigantisch fetten Frauen, die singend und tanzend die Autos betanken und die Scheiben putzen. Jeder der hier mit seinem Pickup zum tanken vorfährt ist scheinbar bekannt und wird persönlich von den Beiden begrüßt. Wir fahren weiter nach Cache Creek und von dort nach Lillooet. Die letzten Kilometer verläuft die Straße entlang des Fraser Rivers. Der gewaltige Fluß hat sich hier tief in die Landschaft geschnitten und tut es immer noch, wie man an dem sedimentreichen braunen Wasser sieht. Hier kommt echtes Winnetou- Feeling auf.  In Lillooet, einer zu Goldgräberzeiten wichtigen Versorgungsstadt und der Ausgangspunkt der Cariboo Wagon Road zu den nördlichen Goldfeldern, gehen wir auf einen Campingplatz direkt am Flußufer. Es ist der erste Platz, an dem wir Strom und Wasserleitung direkt am Stellplatz anschließen können. Dies schont unseren Propangas Vorrat. Lillooet hat schon etwas von einer Westernstadt. Viele Häuser sind erhalten oder im alten Stil nachgebaut. Am Stadtrand sind extrem ärmliche Baracken, in denen Indianer leben. Am Abend gehen Florian und ich noch im braunen Wasser des Fraser River baden. Direkt neben dem Campingplatz fangen und trocken Einheimische nach alter Tradition Lachs. Nur die Indianer dürfen hier Lachs fischen. Wenn ich mit meinem Angelschein einen Lachs gefangen hätte, hätte ich ihn wieder freilassen müssen. Die Indianer trocknen den Lachs unter großen blauen Planen direkt am Ufer in der Sonne. 8.8.2008 Von Lillooet nach Whistler Km- Stand: 1614 Km Durch urige Landschaft und vorbei an mehreren Slum-artigen Siedlungen und Häusern an den Stadträndern, in denen Natives leben geht es in ca. 3 Stunden Fahrt nach Whistler, die Ski- und Mountainbike Metropole schlechthin. Hier und in Vancouver  werden 2010 die Olympischen Winterspiele stattfinden. Der ganze Ort besteht aus Hotels, Sport- und Kleidungsgeschäften, Restaurants, Bars und Infrastruktur für die Touristen. Hier kostet die Nacht auf dem Campingplatz 50 $ und im Supermarkt muss man Faktor 1,5 gegenüber den bisherige Preisen rechnen. Wir fahren direkt nach Whistler Village und parken auf einen riesigen Parkplatz. Schon hier sieht man was einen erwartet. Hier stehen hunderte Pickups und Busse mit Rädern und bunte Wohnwagen. Im Zentrum von Whistler tobt der Bär, zahlreiche Verückte, Biker, Möchtegerne- Biker und Schickimicki Leute. Die Restaurants sind voll besetzt und überall ist Party und Musik. Am 9.8., also morgen, startet hier der größte Contest in der Bikeszene, der "Crankworx". Überall sind schon Bühnen und Stände der Sponsoren aufgebaut. Auch viele Profis sieht man auf der Straße. Es ist wie auf einem anderen Stern, und das mitten im urigen Kanada. Die Hotel- und Einkaufsmeile geht direkt in den Bikepark über. Im Winter ist hier dann der große Skizirkus. D.h., man hat hier von einigen Hotels nur 30 m bis zum Lift des Bikeparks. 14:30 mieten wir für Felix für den Rest des Tages ein Downhillbike (100 $ + 50$ Lift). Und Felix kann sich endlich in die Warteschlange am Lift einreihen. Er fährt in Whistler im Bikepark. Für ihn geht ein Traum in Erfüllung. Florian und ich suchen inzwischen einen Campingplatz und gehen einkaufen. Wie schon erwähnt, alles zu gewaltig überteuerten Preisen. Am Abend holen wir Felix wieder ab. Er hat in der kurzen Zeit drei Schwarzbären im Bikepark gesehen. Einen unmittelbar vor sich. Zum Abendbrot gibt es dann noch ein gepflegtes "Whistler- Weißbier". 9.8.2008 Noch ein Tag in Whistler Schon die Nacht hat es geregnet, und es regnet morgens immer noch. Für uns Grund genug länger wie sonst zu schlafen. Nach dem Aufstehen setzte ich zwei Waschmaschinen im Waschsalon des Campingplatzes an. 12:00 fahren wir wieder nach Whistler Village. Aufgrund des starken Regens entscheiden wir uns für eine Berg- und Talfahrt mit der Gondel anstatt einer geplanten Wanderung. Vielleicht sehen wir ja auch einen Schwarzbär. 40$ kostet der Spaß und Bären sehen wir auch keinen. Am Gipfel regnet es und es ist neblig. Wenige 100m von der Bergstation liegen schon die ersten großen Schneefelder und weiter oben ist alles weiß. Whistler ist auch ein bekannter Sommerski- Ort. Wir laufen an der Bergstation ein bisschen im Regen umher und nach einem kleinen Imbiss fahren wir wieder runter. Der Contest Start ist wegen dem Regen natürlich ausgefallen, aber die Stände der Sponsoren verteilen ihre Werbegeschenke und am Bikepark spielen verschiedene Bands auf. Hier ist trotz Regen richtig was los. 10.8.2008 von Whistler nach Vancouver Km- Stand: 1811 Km Das Wetter ist wieder besser und wir verlassen frühzeitig Whistler und fahren in Richtung Vancouver. Die Straße ist nicht schön und es gibt zahlreiche Baustellen. In Britannia Beach machen wir einen Stopp und schauen uns die Britannia Mines eine alte Miene mit Museum an. Das Highlight für Florian ist das Goldwaschen. Wir bekommen den Umgang mit der Goldwaschschüssel sogar in deutsch erklärt. Es macht großen Spaß und nach 20 min haben wir auch 4 kleine Stückchen echtes Gold gefunden. Diese darf man dann auch mitnehmen. In Horseshoe Bay an der Westküste wollen wir die Fähre buchen, werden aber an eine Telefonhotline verwiesen. Nach 10 minütigem Telefonat ist die Fähre nach Vancouver Island am 12.8. gebucht. Für die Rückreise nach Vancouver brauchen wir nicht buchen. Nun geht es zum Campingplatz nach North Vancouver auf den Capilano RV Park. Das ist lauf Reiseführer der nächst gelegene Campingplatz zu Vancouver Downtown. Nachdem wir uns etwas verfahren haben finden wir den Platz und auch hier haben wir Glück und es ist was frei. Laut Reiseführer ist dieser Platz immer 100% ausgebucht. Eigentlich ist es nur ein großer Parkplatz mitten in der Stadt. Aber es gibt einen Stromanschluss, Wasser und Sanitäreinrichtungen. Sogar einen Swimmingpool gibt es, aber kein WLAN sondern nur ein Internetcafe. Aber wir haben eh nicht vor, viel Zeit auf dem Campingplatz zu verbringen. (Zwei Nächte kosten 83 $) Es ist 16:00 und wir fahren mit dem Stadtbus (man benötigt Kleingeld) über die Lionsgate Bridge in den Stanley Park, Vancouvers grüne Lunge direkt neben der Downtown. Im Bus komme ich mit einer älteren Dame ins Gespräch. Sie stammt aus Frankreich und hat schon in verschiedenen Städten in Kanada gelebt und findet es in der Multikulti- Stadt Vancouver am schönsten. Ich erfahre, daß in Nord Vancouver die reichen Leute leben und daß es in Downtown viele Schwule und auch arme Leute gibt, und daß es im Winter nicht so kalt wird wie in Toronto. Unterm Strich ist es schön in Vancouver zu leben. Vom Stanley Park hat man einen gigantischen Blick auf die Wolkenkratzer von Vancouver und wir stellen fest, daß Vancouver fest in asiatischer Hand ist. Es ist Sonntag und viele Einheimische sind im Sanley Park unterwegs. Viele joggen oder fahren Rad. Darunter sehr viele Chinesen und andere Asiaten. Der Klassiker im Stanley Park sind die bunten Totempfähle. Direkt daneben findet gerade ein Cricket Spiel auf der angrenzenden Wiese statt. Wir besuchen noch das Vancouver Aquarium, welches auch mitten im Stanley Park integriert ist. Hier sehen wir Delphine, Seelöwen, Haie und etliche andere Fische. Das offizielle Highlight ist aber ein Beluga Wal mit einem Baby. Unser Highlight sind die brüllenden Seelöwen. Mit dem Bus zurück ist auch kein Problem. Auf dem Plan vom Campingplatz stehen alle Buslinien drauf, die am Campingplatz halten. Florian und ich gehen noch in den Pool vom Campingplatz baden. Florian hat sich mit Hund Lucy vom Nachbarcamper angefreundet. Wir kommen auch mit den netten Leuten ins Gespräch und erfahren, daß sie aus Whitehourse aus Nord Kanada kommen. Ich bin natürlich gleich Fan und es entsteht ein längeres Gespräch über das Leben in Whitehorse und Regensburg. 11.8.2008 Vancouver Downtown und Chinatown Wir fahren wieder mit dem Bus über die Lions Gate Bridge nach Vancouver Downtown und verlassen auf der Georgia Street den Bus. Wir stehen zwischen den Wolkenkratzern mitten in Vancouver. Um uns herum ist Hektik, Verkehrslärm und die Menschen rennen wie Ameisen durcheinander. Nach ein Paar Minuten Fußmarsch sind wir auch schon im Einkaufsgetümmel der Stadt, Kaufhäuser, hunderte kleine Geschäfte, noble deutsche Autos am Straßenrand und Baustellen ohne Ende. Überall wo man hinschaut stehen Bagger und Bauarbeiter und machen mit ihren Maschinen Krach. Die Winterspiele 2010 lassen grüßen. Wir wollen zuerst Chinatown anschauen und laufen durch die Straßenschluchten in Richtung Westen. Vorbei am BC Place Stadium erreiche wir Chinatown. Man geht durch ein Tor mit Chinesichen Dächern und an den Straßenlaternen sind Drachen. Ansonsten ändert sich das Straßenbild nur langsam. Bald sind wir nur noch von Chinesen umgeben und es gibt nur noch chinesische Geschäfte. In einer Bank, natürlich auch in der Hand von Chinesen tausche ich einen Teil meiner Travellerschecks in Bargeld um. Es ist Mittagszeit und wir haben großen Hunger, aber wir trauen uns nicht etwas in einem der zahlreichen chinesischen Restaurants zu essen. Es sieht doch alles sehr ungewohnt aus und alle Speisekarten sind nur auf Chinesisch. So ziehen wir weiter und mit einem mal, eine Straße weiter, sind wir von lauter Obdachlosen und dubiosen Gestalten umgeben. Alle schauen uns an und wir bekommen etwas Angst. Der ganze Straßenzug ist scheinbar in der Hand von diesen Leuten. In den Nebenstraßen sieht es noch schlimmer aus. Viele der Leute sind sehr alt und viele auch total abgemagert und dürre. In einer anderen Nebenstraße sitzt ein alter Mann in einem Rollstuhl, der mit Plastiktüten, in denen wahrscheinlich sein Hab und Gut ist, behangen ist. Er rührt sich nicht und hängt sehr komisch in seinem Rollstuhl. Entweder schläft er oder er ist tot. Schnell verlassen wir diese Straße wieder und eine Straße weiter ist die Welt wieder in Ordnung. Wir gehen nun doch zu MC Donalds essen und auch hier wieder verarmte alte Menschen, die einen Kaffe trinken und mit dem zahnlosen Gebiss MC Donalds Muffins mampfen. Dazwischen zahlreiche Bauarbeiter. Mit einem Mal hält ein Polizeiwagen vor der Tür und zwei der Bauarbeiter rennen weg und es entsteht kurz Unruhe. Die Polizisten gehen in das Gebäude und nach zwei Minuten ist alles wieder beim Alten. Wir gehen weiter in die Gastown, die sogenannte Altstadt von Vancouver. Eigentlich besteht sie nur aus Touristenläden in restaurierten alten Häusern. Nun möchte Felix endlich in Läden wo es Kappen und coole Klamotten gibt. Wir nehmen wieder Kurs auf die Einkaufsmeile rund um die Robson Street. In einem gewaltigem Kaufhaus, dem Pacific Mall, eigentlich eine eigene Stadt im Gebäude mit Straßen und Läden frage ich nach einem Skater-Laden und bekomme auch gleich einen Tipp. In die Granville Street müssen wir. Gesagt getan, hier gibt es wirklich etliche dieser Läden, auch coole Musikläden und Cafes. Wir sehen auch die ersten Schwulen auf der Straße und in den Cafes. Zwischendurch sitzt ein alter Mann mit seinem Hund auf der Straße. Woanders liegt ein Mann auf dem Bürgersteig und schläft. Die Gegensätze in dieser Stadt sind so gewaltig. Nachdem Felix alles eingekauft hat gehen wir Richtung Bushaltestelle, vorbei an Nobelgeschäften und Restaurants vor denen dicke amerikanische und deutsche Autos parken. Mittendrin wieder ein alter Mann, der mit all seinem Hab und Gut auf der Straße sitzt und sich ein Brot schmiert. Es ist pervers. Am Hafen sehen wir wie die Wasserflugzeuge, mit denen man für 100$ nach Victoria auf Vancouver Island fliegen kann, starten und landen. Diese Stadt ist einmalig. Mit dem Bus zurück am Campingplatz gehe ich noch in das nahe am Campingplatz gelegene Park Royal Shopping Center und kaufe Milch und ein gebratenes warmes Hühnchen für den Abend. Felix verbring die Zeit im Internetcafe des Campingplatzes und Florian auf dem Spielplatz. Ich laufe dann noch bis auf die Mitte der Lion Gates Bridge und mach von dort Fotos von der Downtown und vom Stanley Park im Abendlicht. 12.8.2008 Vancouver Island - Victoria Km- Stand: 1875 Km Nach einem Frühstück in der Morgensonne wird der Camper startklar gemacht. Von den Nachbarn aus Whitehorse bekommen wir noch einen "Frühstücksnachtisch" bestehend aus Marschmellows mit Karamellsoße ummantelt mit Kornflakes. Eine nette Geste, über die wir uns sehr freuen. Heute ist wieder "Dumpingtag". Gestern schon hat unser Camper wie ein "Dixi- Klo" gestunken. Das ist das Signal, die Scheiße muß wiedermal raus. Bei der Gelegenheit lasse ich gleich die Propangasflasche vom "Campingplatz - Gasmann" auffüllen. An der Rezeption frage ich noch nach dem günstigsten Weg ans andere Ende der Stadt nach Tsawwassen, dem südlichen Fährhafen von Vancouver. Tsawwassen liegt unmittelbar an der Grenze zur USA. Man empfiehlt uns direkt durch Downtown auf der 99 in den Süden der Stadt zu fahren. Wir starten und kommen obwohl wir uns einmal verfahren zügig durch die Stadt, so daß wir sogar eine Fähre früher nehmen können. Die ganze Prozedur mit Ticket kaufen, einchecken und das Beladen der Fähre funktioniert alles viel unkomplizierter als wir es aus Europa, aus Norwegen und Korsika gewohnt sind. Auch auf der Fähre gibt es genügend Sitzmöglichkeiten und Restaurants. Das von europäischen Fähren gewohnte Erkämpfen eines Sitzplatzes entfällt hier komplett. Im preiswerten Bordrestaurant essen wir Mittag und im Anschluss gehe ich an Deck und mache Fotos und erfreue mich der Landschaft. Die Fähre fährt von Tsawwassen durch zahlreiche Inseln, ziemlich nahe an den Uferzonen vorbei nach Swartz, nördlich von Victoria. Nach ca. 1,5 h sind wir da. Wir fahren direkt in das Zentrum von Victoria, der Hauptstadt von British Columbia.  Obwohl Victoria eine kleine Stadt ist verglichen mit Vancouver, ist es die Hauptstadt. Der Grund ist, daß die Grenze zwischen Kanada und USA genau auf dem 49- igsten Breitengrad verläuft. Dies gilt aber nicht für Vancouver Island. Um den USA gleich den Gedanken, Vancouver Island könnte auch zur USA gehören, zu vermasseln machte man Victoria zur Hauptstadt von British Columbia. Wir gehen in das Hafenviertel, wo auch das berühmte Empress Hotel und das Parlamentsgebäude ist. Victoria ist wirklich sehr englisch. Man sieht es an den Straßen, den Gebäuden und auch den Menschen. Es fehlt nur noch der Linksverkehr, dann würde man sich wie in England fühlen. Es ist 18:00 und wir fahren zum Campingplatz Fort Victoria (38 $). 13.8.2008 Von Victoria nach Nanaimo Km- Stand: 1998 Die ersten Kilometer nach Victoria sind langweilige Highway Kilometer. Zwischendurch hat man schöne Aussichten auf die Küste und die vorgelagerten Inseln. Wir tanken, essen wiedermal bei MC Donalds Mittag und kaufen Lebensmittel für die nächsten Tage. In Chemainus legen wir einen längeren Stopp ein und schauen wir uns die zahlreichen Wandbilder, die überall in der Stadt zu finden sind an. Im Jahre 1982 wurde hier das größte Sägewerk der Welt geschlossen und dem Ort drohte das Ende. 1983 begann man dann gigantische Wandbildern in der ganzen Stadt zu erstellen und heute ist der Ort ein Touristenmagnet. Zumindest halten viele, so wie wir, wegen der Wandbilder an und geben Geld aus. Die meisten dieser Wandgemälde haben zwar etwas Kitschiges an sich, aber die Anzahl und die Größe sind schon sehr beeindruckend. Florian und ich machen eine Tour mit einer Pferdekutsche für 10 $. Auf diese Weise sehen wir einen Großteil der Wandgemälde und bekommen sie von der Kutscherin erklärt. In der Post von Chemainus gehen auch unsere Urlaubskarten auf die Reise nach Deutschland. Die nächste Station ist das Bungy Zone Adrenalin Centre. Hier macht Felix für 100$ seinen ersten Bungysprung an einer Brücke über einem Fluß. Nach dem Ausfüllen eines Formulars und mehrerer Unterschriften spring er 42 Meter in die Tiefe, taucht ins Wasser ein und fühlt sich nachher trotz nasser Klamotten extrem gut. Leider sind die Fotos wegen Gegenlicht nicht so gut geworden. Ein Film wäre viel cooler gewesen. Ich ärgere mich. Es ist 16:30 und wir fahren auf den Campingplatz "RV Resort on the Lake - A Luxury RV Community" am Westwood Lake bei Nanaimo. Der Name des Campingplatzes ist Programm. Hier gibt es einen Swimmingpool, einen heißen Whirpool, einen Billardraum und Pokertisch, ein Clubhouse mit Küche, wo es immer kostenlosen Kaffee gibt sowie eine Club House Lounge mit fetten Polstermöbeln, Fernseher, WLAN und einem ausgestopften Seeotter. Und es gibt zwei Din A4 Seiten voll Verhaltensregeln. Wie wir schnell merken senken wir mit unserer Ankunft das Durchschnittsalter auf dem Platz um mehrere Jahrzehnte. Das ganze kostet uns nur 38$. Der See ist 2 min Fußweg entfernt und so nehme ich erst mal ein Bad in dem herrlichen Wasser des Westwood Lake. Am Seeufer laufen Wildgänse herum und auf dem See schwimmt ein Wiesel ans Ufer. Florian ist das Wasser zu kalt und so gehen wir zurück zum Campingplatz und baden noch ausgiebig in dem genialen Pool. Am Abend spielen wir noch mehrere Runde Billard und testen die diversen Sportgeräte im "Games Room" des Clubhouse. 14.8.2008 Tofino und Long Beach Km- Stand: 2235 Wie erwartet ist morgens auf dem "RV Resort on the Lake - A Luxury RV Community" ein gemeinsames Frühstücken der Rentnergang im Clubhouse. Die die nicht dort sind laufen an uns vorbei und grüßen, so wie es sich hier gehört, ganz freundlich und wünschen uns einen "Great Day". Bei unseren 100- jährigen Nachbarn läuft schon am Morgen eine Rateshow im Camping TV. Bei den anderen Nachbarn macht der Hund sein Morgengeschäft direkt vor den Wohnwagen in den nett eingezäunten Garten. Aber eins muss man diesem Platz lassen, die Benutzung der Dusche und der Toilette war das erste mal nicht ekelig. Alles ist hier sehr gepflegt. Wir starten in Richtung Westküste, vorbei am "Cameron Lake" und dem "McMillan Provincial Park". Hier machen wir einen Stopp bei dem "Chathedral Grove" einem Weg durch den Regenwald vorbei an mehrere hundert Jahre alten Douglasien. Der höchste Baum hier ist über 800 Jahre alt und  76 Meter hoch und damit  höher als der Turm von Pisa. Der Wald hier ist wie der Wald in Starwars, in dem die Ewoks zu Hause sind. Vielleicht wurde der Film hier gedreht. Felix fragt: "Warum sind die Bäume hier so groß und dick?" Die Antwort ist, weil die Bäume so alt sind und das Klima (viel Niederschlag und gemäßigtes Klima) das Wachstum beschleunigen. In Port Alberni tanken wir wieder mit dem obligatorischen Vorauszahlen, zuviel zahlen und Fehlbetrag zurück buchen.  Nach einem kurzen Stopp am Pacific Rim Nationalpark Visitor Center geht es endlich zum Endspurt in Richtung Pacific Rim Nationalpark, unser heutiges Ziel. Der Regenwald geht hier direkt bis an den Pazific und der breite Sandstrand ist mit Treibholz, teilweise riesigen Baumstämmen überseht. Über allem hängt eine Dunstglocke aus Wasserdampf und darüber ein strahlend blauer Himmel und dann ist da natürlich der Pazifische Ozean. Alles zusammen ein absolutes Highlight für uns. Wir versuchen im Wickaninnish Interpretive Centre etwas zu essen, aber alle Tische sind besetzt. So schlendern wir nur durch die Ausstellung von ausgestopften Tieren und anderen Dingen aus der Region. Eigentlich wollen wir auf dem legenderen Camping Green Point direkt am Meer übernachte, aber wie im Reiseführer beschrieben, ist er völlig überlaufen. Nun  stehen wir mit unserem Camper anstatt am breiten Sandstrand des Pazifiks auf dem  "Long Beach Golf Course & Campinground" direkt am Flughafen von Tofino (31$ + 6$ für Holz). Von unserem Stellplatz haben wir einen Ausblick auf das Rollfeld. Wir nutzen den Nachmittag und fahren nach Tofino, das Zentrum für Surfer und Walsafaris auf Vancouver Island. Wir schlendern durch den Ort und machen gleich für morgen eine Walsafari für 10:00 klar. Das kostet für mich und Floh 150$. Für unser Abendbrot kaufen wir noch eine Lachs. Auf dem Rückweg zum Camping Platz stoppen wir am bekannten Long Beach. Der Strand und der Pazifik mit seinen Wellen und gleichzeitig spiegelglatten Wasser ist Großartig. Auch hier liegt der ganze Strand voll Treibholz und in den Felsen am Strand sind in kleinen Felsnischen, in denen das Wasser steht, kleine Meeresbiotope mit Pflanzen und Getier. Auf den Wellen sind zahlreiche Surfer in Neoprenanzügen unterwegs. Floh und ich lassen es uns nicht nehmen ein kurzes Bad in dem eiskalten Pazifik zu nehmen. Jetzt wissen wir warum die Surfer alle Neoprenanzüge an haben. Den Abend verbringen wir am Campingplatz am Lagerfeuer und grillen unseren Lachs. Florian überredet mich noch zu einer Runde  Minigolf und danach gibt es noch eine gepflegte Dusche. Die Duschen auf dem Camping sind für zwei Personen ausgelegt. Das heißt, man ist zu zweit in einer Duschkabine - und das im prüden Amerika. Auf dem Flughafen am Campingplatz starten auch kleine Passagierflugzeuge. Die Passagiere steigen so zu sagen direkt vom Auto um ins Flugzeug. Der Parkplatz und der Campingplatz sind nur durch einen einfachen Maschendrahtzaun vom Flugplatz getrennt. Es gibt keine  Highend- Personenkontrolle und das 1 Flugstunde von Vancouver entfernt. 15.8.2008 Walsafari in Tofino, Fahrt nach Parksville Km- Stand: 2446 Pünktlich 9:30 sind wir an der Anlegestelle von dem Walsafarianbieter "The Tofino Adventure Centre" direkt am Ortseingang von Tofino. Wie immer müssen wir ein Papier mit viel Kleingedrucktem unterzeichnen und dann geht es los. Wir bekommen Seemannsanzüge, die von außen gegen Wind schützen und warm halten und wenn man ins Wasser fällt wirkt die eingebaute Neopren Schicht. Gerade ist ein Angelboot der gleichen Firma angekommen. Riesige Lachse werden nun von dem Begleitpersonal für die Kundschaft gereinigt und ausgenommen. Nach kurzer Wartezeit und Einweisung geht es endlich los. Das leichte Zodiac Boot fährt in der Bucht noch recht gemächlich, legt aber dann auf dem offenen Meer richtig los. Mit bis zu 60 Km/h donnern wir über die hohen Wellen. Flo und ich sitzen in der ersten Reihe und heben bei jeder Welle, die auf den Bug schlägt von unseren Sitzen ab. Es ist wie Achterbahn fahren. Bei einer Felsklippe im Meer stoppt der Skipper das Boot und wir sehen die ersten Seehunde, die sich auf den Felsen aalen. Weiter geht es raus aufs offene Meer. Nach ein paar Minuten sehen wir schon die anderen Walbeobachtungsboote kreisen. Wir sind am Ziel. Wir sehen zwei Buckelwale, die gemächlich dahin schwimmen. Die Beobachtung dauert ca. 1/2 Stunde. Es ist nicht so beeindruckend wie vor zwei Jahren in Norwegen. Die Wale hier tauchen nicht. Man sieht keine Flunke beim Abtauchen. Man sieht nur die schwarzen großen Rücken durchs Meer gleiten. Aber auch das ist beeindruckend, wenn man es live erleben darf. Auf der Rückfahrt machen wir noch einem Stopp an einer Klippe mit Seehunden und einem Seeadlerpärchen. Auf dieser Klippe sind auch etliche Austernfischer, kleine schwarze Vögel mit langen Schnäbeln, zu beobachten. Zurück in der Bucht bei Tofino machen wir noch einen Stopp bei einer Insel mit einem Seeadlernest. Beide Vögel sitzen ganz in der Nähe in den Bäumen. Die ganze Tour hat über zwei Stunden gedauert und war gut, auch wenn wir keine Killerwale gesehen haben. Schon allein die rasante Fahrt mit dem Zodiac Boot ist ein Highlight. Felix wartet schon auf uns. Er war in der Zeit, wo wir auf See waren im Internetcafe surfen. Wir essen noch ein Hotdog und ein Eis und dann geht es  an die Rückfahrt nach Nanaimo. Auf dem Parkplatz beim Hotdogstand stellen wir fest, dass der linke Blinker hinten einen Wackelkontakt hat. Mal geht er und mal wieder nicht. Wir beschließen erst mal so weiterzufahren. Auf der Fahrt Richtung Nanaimo halten wir nochmal bei dem Chathedral Grove und schauen uns die gewaltigen Bäume nochmal an. Am Ende landen wir heute auf dem Campinground des "Englishman River Falls Provincial Park" in der Nähe von Parksville (19$ + 6$ Feuerholz). Unser Camper steht mitten im Regenwald unter riesigen Douglasien. Ich gehe noch alleine den 40 minütigen Weg zu den Englishman River Falls. Der Weg führt durch den urigen Wald des Parks und ich bin auf großen Teilen alleine unterwegs. Auch dämmert es schon und der Wald ist voller Geräusche. Mir ist schon ein wenig mulmig zumute. Die Wasserfälle sind nicht sehr hoch, aber dennoch sehenswert. Zum Abend machen wir wieder ein Feuer und grillen Hamburger. Weiter zu Teil 2 Mehr Fotos Mehr Fotos Mehr Fotos Mehr Fotos Mehr Fotos Mehr Fotos